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«AdL-Math»-Videostudie der PHTG

Im Rahmen des Forschungsprojekts «AdL Math» («Gestaltung von Mathematikunterricht in Mehrjahrgangsklassen der Primarschule») konnten in fünf Mehrjahrgangsklassen mindestens je zwei Mathematikstunden gefilmt werden. Vier dieser fünf Abteilungen bzw. Mehrjahrgangsklassen stammten aus der Mittelstufe. In zwei davon wurde die 4. bis 6. Klasse gemeinsam unterrichtet, bei den anderen beiden handelte es sich um eine 5./6. Klasse. Die fünfte Mehrjahrgangsklasse umfasste die 1. bis 3. Klasse und somit die Unterstufe.

Die Lehrpersonen wurden gebeten, einen möglichst alltäglichen Unterricht zu einem Mathematikthema ihrer Wahl zu gestalten. Es sollte auch eine Einführung in einen neuen Inhalt dabei sein. Die gefilmten Mathematikstunden wurden vollständig codiert und wissenschaftlich ausgewertet. Das Ziel bestand darin, typische Gestaltungsmuster des Mathematikunterrichts in Mehrjahrgangsklassen beschreiben zu können. In der sichtbaren Struktur des Unterrichts liess sich ein einheitliches Muster mit Varianten identifizieren. Dieses Muster besteht aus einer Kombination von altersdurchmischten und jahrgangsgetrennten Phasen. Das Muster bietet Lehrpersonen die Möglichkeit, in der zweiten Phase die vorhandenen Lehrmittel zu nutzen, während sie für die beiden altersdurchmischten Phasen meist weitere oder eigene Materialien nutzen, die nicht aus einem bestimmten Lehrmittel stammen.

Planungshilfen für Lehrpersonen

In einer ebenfalls zum Projekt gehörenden Interviewstudie mit zehn Lehrpersonen wurde unter anderem danach gefragt, welche Hilfsmittel ihnen die Arbeit erleichtern würden. Gewünscht wurden Planungshilfen, die den Einsatz der vorhandenen obligatorischen Lehrmittel unterstützen. Auf der Grundlage des in den Videos identifizierten Musters und der Wünsche der interviewten Lehrpersonen wurden verschiedene Planungsbeispiele für die Unter- und die Mittelstufe für zwei unterschiedliche Lehrmittel («Schweizer Zahlenbuch 1–6» und «Mathematik 1–6») entwickelt. Diese thematischen Planungsbeispiele wurden in Zusammenarbeit mit der PHGR in Chur (Bernhard Matter) erarbeitet und von Praktikerinnen auf ihre Tauglichkeit hin geprüft. Zudem flossen in die an der PHTG konzipierten Unterstufenbeispiele (Monika Schoy-Lutz) Ideen aus der Praxis (Annina Stäheli) ein. Ein herzliches Dankeschön geht an alle Beteiligten der Studie, deren Unterricht wir filmen und mit denen wir ein ausführliches Interview führen durften.

Wir hoffen, dass diese Planungsbeispiele Lehrpersonen aus Mehrjahrgangsklassen dazu ermutigen können, jahrgangsübergreifende und jahrgangsgetrennte Phasen auf sinnvolle und lernwirksame Weise inhaltsbezogen zu verbinden.