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Titel
Zugehörigkeit in der Kindheit
Mitarbeitende
Projektbeschreibung

Das Erleben von Zugehörigkeit ist hochbedeutsam. Zum einen hängen das individuelle Wohlbefinden im Alltag, die Entwicklung und eine gelingende Sozialisation von Kindern eng mit dem positiven Erleben von Zugehörigkeit zusammen. Zum anderen kommt den Zugehörigkeitserfahrungen von Kindern in den für sie ersten institutionellen Bildungskontexten eine Schlüsselrolle zu. Wenn Kinder sich hier wirksam einbringen und selbstbestimmt handeln können, erleben sie dies als Modell für künftige Lebenssituationen.

Die Frage, wie es gelingen kann, Kinder in ihrer Vielfalt zu begleiten und ihnen gleichzeitig zu ermöglichen, Zugehörigkeit in ihren ersten Bildungsinstitutionen positiv zu erleben, ist in der Bildungsforschung vielfach diskutiert worden. Die Perspektive junger Kinder wurde jedoch bisher wenig beachtet. Das Projekt befasst sich daher mit der Sicht der Kinder auf ihr Erleben von Zugehörigkeit im institutionellen Kontext.

 Im Zentrum stehen dabei folgende Fragen:

  • Wie wird Zugehörigkeit in der (frühen) Kindheit hergestellt?

  • Wie erleben Kinder aus ihrer subjektiven Perspektive Zugehörigkeit im institutionellen Kontext?

  • Welche Differenzkategorien (beispielsweise Alter des Kindes, Geschlecht, soziale und kulturelle Herkunft, körperliche und geistige Fähigkeiten) machen die Kinder selbst bedeutsam?

Die Untersuchungsgruppe sind Kinder im Alter von drei bis neun Jahren in Bildungsinstitutionen.

Für die Datenerhebung wird ein ethnografischer Methodenansatz gewählt. Mehrmalige, fokussierte teilnehmende Beobachtungen werden erweitert mit situationsnahen oder Sequenz-Interviews sowie Formen der Datenerhebung durch Videoaufzeichnungen, Fotografien, Zeichnungen, Erzählungen zu Menschen, Dingen, Orten und Situationen, die den Kindern im institutionellen Kontext wichtig sind. Zur Vertiefung der kindlichen Perspektive werden ergänzend Wahrnehmungen von Fachpersonen und Eltern einbezogen.

Für die Datenauswertung bietet die «ethnografische Collage» einen geeigneten Rahmen. Dabei werden die unterschiedlichen empirischen Materialien und Daten (teilnehmende Beobachtung, Interviews mit den Kindern, Fachpersonen und Eltern) in Form einer Datentriangulation zu einem ethnografischen Quellentext zusammengestellt. Die Ethnographische Collage liefert somit die Datenbasis für die nachfolgenden Interpretationen.

Laufzeit
02.2023 – 07.2028
Projektstatus
Laufend