Forschungsbereich Naturwissenschaftsdidaktik
Der Fokus liegt in diesem Forschungsbereich in der Naturwissenschaftsdidaktik. Diese steht in Verbindung mit verschiedenen Bezugsdisziplinen und legt bei uns einen Schwerpunkt auf naturwissenschaftliche Themen mit gesellschaftlicher Relevanz, insbesondere im Kontext von nachhaltiger Entwicklung und Herausforderungen wie Klimawandel und Digitalisierung. Eine Besonderheit ist die Verknüpfung mit dem Brückenlehrstuhl der Universität Konstanz.
Dabei spielen fachdidaktische Konzepte sowie thematisch ausgerichtete Forschungsinteressen im Hinblick auf Einstellungen und Vorstellungen von Schülerinnen und Schülern eine wesentliche Rolle.
Dieser Forschungsfokus ermöglicht eine inhaltliche Öffnung hin zum Schulfach NMG, welches natur- und sozialwissenschaftliche Anliegen integrativ verbindet.
Somit wird der Frage, ob und wie vernetzendes sowie systemisches Denken gefördert werden kann sehr häufig Raum gegeben, was dazu führt, dass die einzelnen Forschungsschwerpunkte sowohl multiperspektivisch als auch inter- und wenn möglich transdisziplinäre ausgerichtet sind.
Die Zielgruppen der Forschung sind hauptsächlich Schülerinnen und Schüler, zudem aber auch Lehrpersonen.
Bildung nachhaltige Entwicklung (BNE)
In diesem Bereich interessieren wir uns hauptsächlich für die Implementierung einer BNE in die naturwissenschaftliche Grundbildung sowie Umweltbildung. Dafür werden in unterschiedlichen Settings Unterrichtseinheiten entwickelt, umgesetzt, evaluiert und auch auf ihre Wirksamkeit hin untersucht. Dies beinhaltet sowohl Forschungs- als auch Entwicklungsprojekte.
Ausserdem ist die PHTG Mitglied im internationalen und interdisziplinär ausgerichteten ICCE (International Consortium for Climate Change Education and Education for Sustainable Development), welches ein Konsortium aus 10 Hochschulen im DACH-Raum ist und sich der Erforschung einer wirksamen Klimabildung und Bildung für nachhaltigen Entwicklung widmet. Die PHTG verspricht sich durch die Mitgliedschaft bestehende Aktivitäten im Bereich Klimabildung ausbauen und durch Kooperationen auch intensivieren zu können.
Nature of Science (NoS)
Ein angemessenes Wissenschaftsverständnis wird im Bereich der Naturwissenschaftsdidaktik als Nature of Science (NoS) diskutiert und deshalb als relevant erachtet, weil moderne Gesellschaftsformen durch Naturwissenschaft und damit verbundene technische Entwicklungen geprägt sind (Billion-Kramer, 2021). Ein Verständnis davon zu haben, wie der naturwissenschaftliche Erkenntnisprozess abläuft, stellt somit einen wichtigen Teil von Allgemeinbildung dar und kann als Voraussetzung gesellschaftlicher Teilhabe angesehen werden (vgl. z.B. Bromme und Kienhues, 2008).
In diesem Kontext interessieren wir und einerseits für die bereits vorhandenen NoS-Konzepte von Kindergarten- und Primarschulkindern und zudem auch dafür wie Umsetzungen mit Kindern dieser Zielstufe das NoS-Verständnis fördern können. Die dafür nötigen Gelingensbedingungen werden beforscht.
Naturwissenschaftliche Arbeitsweisen
In diesem Bereich interessieren wir uns wie Arbeitsweisen als fachspezifische Erkenntnismethoden zur Gewinnung neuen Wissens interpretiert werden können. Dabei spielen die Untersuchung der Hypothesenbildung sowie methodische Zugänge wie Beobachten/Vergleichen/Ordnen, Experimentieren und Modellieren eine wesentliche Rolle. Dafür werden Aufgaben entwickelt und unter kontrollierten Bedingungen mit der jeweiligen Zielstufe umgesetzt und ausgewertet.