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Ort
Art

26.09.2024 – 30.09.2024
11:00
21:00
Zentrum von Weinfelden
öffentliche Veranstaltung

Lernen für morgen

Die Welt verändert sich in rasantem Tempo, und diese Dynamik stellt uns vor neue Herausforderungen – besonders in den Bereichen Schule, Bildung und Lernen. Welche Kompetenzen brauchen wir, um in der Zukunft erfolgreich zu sein? Wie können wir uns bestmöglich auf die Welt von morgen vorbereiten?

An der Wega 2024 widmet die PHTG diesem Thema eine Sonderschau unter dem Titel «Lernen für morgen». Wir möchten damit ein Forum schaffen, um mit verschiedenen Partnerorganisationen und der breiten Öffentlichkeit ins Gespräch zu kommen. Ziel ist es, gemeinsam zu erörtern, was und wie wir in Zukunft lernen sollten. Durch den Austausch mit diversen Organisationen möchten wir auch Raum für Begegnungen und neue Impulse schaffen.

Als Hochschule, die sich intensiv mit den Themen Lernen und Bildung auseinandersetzt, bringen wir unsere Expertise und Perspektive in diese Diskussion ein. Uns ist bewusst, dass die Zukunft viele Unbekannte birgt. Deshalb ist es kaum möglich, heute genau vorherzusagen, welche Kompetenzen in Zukunft entscheidend sein werden. Dennoch bieten Ansätze wie «Making» oder ausserschulische Lernorte interessante Möglichkeiten, um sich dieser Herausforderung zu nähern.

Besuchen Sie uns an der Wega im Foyer des Thurgauerhofs im 1. Stock – gleich gegenüber der Tombola. Halle H6, Stand-Nr. 02.

Donnerstag, 26.9.2024

  • 11.00–14.00 Uhr, Offizielle Eröffnung WEGA-Messe

  • 14.00 Uhr, Offizielle Eröffnung Sonderschau am Stand mit Kurzansprachen von Regierungsrätin Denise Neuweiler und Rektorin Sabina Larcher

  • 17.00 Uhr, Björn Maurer: «MakerSpace» ein spannender Lernort für morgen

  • 18.30 Live-Talk: Lehrerin, Lehrer – morgen immer noch ein Traumberuf?
    Mit: Beat Brüllmann (AV), Corinna Pasche oder Heinz Leuenberger (VTGS), Magnus Jung (VSLTG), Benjamin Hug (Bildung Thurgau)

Anschliessend Lockerer Treff für Vertretungen der Partnerorganisationen

Freitag, 27.9.2024

  • 15.30 Uhr, Kurzinput Nicole Schwery: Draussen lernen? Heute erst recht!

  • 16.30 Uhr, Live-Talk an der Sonderschau: Was müssen Berufslernende morgen können und wissen? Mit Sandra Bachmann (AV), Martin Lörtscher (TGV), Thomas Wieland (VTGS), Dominique Bornhauser (Bildung Thurgau), Luzi Tanner (VTL)

  • 19.00 Uhr, Kurz-Input Yvonne Reyhing: Dein Alltag ist ihr Lernfeld – Kinder durch Alltagsgespräche fördern

Samstag, 28.9.2024

  • 11.00 Uhr, Thomas Merz: Wie wird Künstliche Intelligenz unser Lernen verändern

  • 16.30 Uhr, Live-Talk an der Sonderschau: Lernen für morgen – nur noch digital?
    Mit Heinrich Christ (AV), Martina Pfiffner Müller (TGV), Philipp Rüdin (VSLTG), Anne Varenne (Bildung Thurgau), Gaby Herzog (VTL).

Sonntag, 29.9.2024

17.00 Uhr, Kurzinput Iris Dinkelmann: Mit Freude lernen

Montag, 30.9.2024

15.00 Uhr, Kurzinput Dominik Hagen, Patric Brugger: «Stadt der Zukunft» als Lernprojekt


Posten 1 ‒ Lernen im Tun
Ausprobieren, Handeln, Umsetzen ‒ Probleme von morgen lösen lernen

Zu lebenslangem Lernen gehört, dass wir immer wieder neue Herausforderungen meistern müssen. Dabei geht es oft darum, zu handeln, mit Fachleuten zu diskutieren, auszuprobieren, umzusetzen, zu experimentieren, Fehler zu machen, sich in einzelne Teilthemen zu vertiefen, zu überprüfen und zu korrigieren. Dieses Handeln führt zu vertiefter Verarbeitung des Gelernten und ermöglicht den Transfer auf neue Situationen. Die PHTG verfolgt systematisch Ansätze, die Lernen im Tun auch bei Schülerinnen und Schülern fördert.

Making und MakerSpace

Making ist eine Unterrichtsmethode, die dieses Lernen im Tun in den Vordergrund stellt. Es verbindet handwerkliche Fertigkeiten mit theoretischem Wissen und schafft die Verbindung zwischen schulischem Lernen und realen Herausforderungen in Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft.

Ein MakerSpace ist ein Lernraum, in dem mit einer Vielzahl von Materialien gearbeitet wird: Holz, Metall, Pappe oder textile Materialien. Neben konventionellen Werkzeugen stehen auch digitale Werkzeuge zur Verfügung:

Programmierbare Stickmaschinen, CNC-Fräsen, Lasercutter etc. In einem MakerSpace lernen Schülerinnen und Schüler, Probleme innovativ und nachhaltig zu lösen. Sie dürfen Fehler machen und lernen daraus. Sie üben Zusammenarbeit ebenso wie Ausdauer oder Sorgfalt und erwerben so Kompetenzen, die in vielen Berufsfeldern wichtig sind.

Die Natur als Lernumgebung

In einer digital geprägten Gesellschaft hat das Lernen in der Natur nach wie vor einen hohen Stellenwert. Lernen in der Natur wirkt sich positiv auf Kinder und Jugendliche aus, denn sie sind konzentrierter und motivierter. Lernen durch Tun in der Natur bietet sich an, da viele Informationen erst durch Handgriffe sichtbar und erlebbar werden. Draussen lernen fördert Kommunikation, Kollaboration, Kreativität, kritisches Denken sowie Resilienz. Diese Kompetenzen sind notwendig, um zukünftige, noch unbekannte Probleme zu lösen. Gerade in einer stark digital geprägten Gesellschaft sind solche unmittelbaren Lernerfahrungen für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler von zentraler Bedeutung.


Posten 2 ‒ Forschung für morgen
Forschung zu Digitalität, Nachhaltigkeit, Demokratie und mehr

Forschung an der Pädagogischen Hochschule Thurgau hat zum Ziel, Studierenden, Lehrpersonen, Schulleitungen und Bildungspartnern gesicherte Erkenntnisse zu liefern, die wesentlich für das Schulfeld und die Pädagogik der Frühen Kindheit sind. Neue Methoden werden entwickelt, bestehende hinterfragt und aktuelle optimiert. Innovative Ansätze und fortschrittliche Technologien machen Bildung zukunftsfähig. Hierbei stehen folgende Schwerpunkte im Fokus:

Digitalität

Die Digitalisierung durchdringt alle Bereiche der Forschung an der PHTG. Verschiedene Projekte entwickeln digitale Kompetenzen und integrieren diese systematisch in Lehr-Lernprozesse.

Nachhaltigkeit

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist heute zentral. Schülerinnen und Schüler werden ermutigt, fächerübergreifend ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Lösungen für verschiedene Herausforderungen zu entwickeln.

Demokratiebildung

Die PHTG setzt sich für die Förderung demokratischer Werte und Prozesse ein. Forschungsprojekte untersuchen, wie demokratisches Bewusstsein und Partizipation durch Bildungsprozesse gestärkt werden können.

Frühe Kindheit

Die Forschung zur frühkindlichen Bildung untersucht die Entwicklung und Bildung in den ersten Lebensjahren. Ziel ist es, Bildungsangebote zu schaffen, die die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung von Kleinkindern optimal fördern.

Forschungsmethoden

Die PHTG nutzt eine Vielzahl von Forschungsmethoden, darunter qualitative und quantitative Ansätze. Qualitative Forschung ermöglicht ein tiefes Verständnis von Lernprozessen und Bildungspraktiken, indem sie individuelle Erfahrungen und Perspektiven untersucht. Quantitative Methoden ergänzen dies, um generalisierbare Erkenntnisse zu gewinnen.

Lehrpersonenprofessionsforschung

Es wird untersucht, wie Lehrpersonen ihre Kompetenzen entwickeln und welche Unterstützung sie benötigen, um den Herausforderungen des Lernens für morgen gerecht zu werden.

Lehr-Lernforschung

Innovative Lehrmethoden und Lernstrategien werden erforscht, um effektive Lernprozesse zu gestalten. Dies umfasst auch die Untersuchung neuer Technologien wie Augmented und Virtual Reality.


Posten 3 ‒ Lernen digital
Digitale Lösungen für interaktives und nachhaltiges Lernen

Die Pädagogische Hochschule Thurgau entwickelt auf der Basis aktueller Forschung praxisorientierte

Angebote, die das digitale Lernen unterstützen und bereichern.

Digitale Lernumgebungen

Ein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung digitaler Lernumgebungen, die interaktive und personalisierte Lernmöglichkeiten bieten und auf individuelle Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingehen. Ein Beispiel hierfür ist die App OrChemSTAR, die mittels Künstlicher Intelligenz individualisiertes Lernen im Chemieunterricht ermöglicht.

Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR)

Die PHTG entwickelt Anwendungen, um das Lernen mit AR und VR wirksam zu unterstützen. Diese Technologien ermöglichen es den Lernenden, komplexe Konzepte visuell und interaktiv zu erleben, was das Verständnis von Wissen verbessert. Beispielsweise können Schülerinnen und Schüler in virtuellen Labors experimentieren.

Nachhaltige Bildung (BNE)

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Integration von Nachhaltigkeit in die Bildung. Projekte wie «Making in der Schule» fördern kreatives und nachhaltiges Denken, indem sie Schülerinnen und Schüler dazu anregen, eigene Projekte zu entwickeln und dabei umweltfreundliche Materialien und Methoden zu verwenden.

21st Century Skills und DiKoLAN

Die PHTG legt grossen Wert auf die Vermittlung der 21st Century Skills, also von Fähigkeiten für das 21. Jahrhundert: Förderung von Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritischem Denken werden integriert in ihre digitalen Lernangebote. Der Orientierungsrahmen DiKoLAN dient dabei als Leitfaden für die Implementierung digitaler Kompetenzen in der Lehrpersonenbildung, um sicherzustellen, dass Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die digitale Zukunft


Posten 4 ‒ Stadt der Zukunft
Gemeinsam anspruchsvolle Herausforderungen meistern

Wie bereiten wir Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die Fragestellungen der Zukunft vor? – Mit dem Projekt «Stadt der Zukunft» möchte die Pädagogische Hochschule Thurgau einen Beitrag dazu leisten.

In der Projektwoche entwickeln Schülerinnen und Schüler gemeinsam eine nachhaltige Stadt. Dazu schlüpfen sie in die Rollen von Expertinnen und Experten in den Bereichen Energie, Mobilität, Wasser, Bebauung und Begrünung und eignen sich das dafür notwendige Wissen an.

Schülerinnen und Schüler der vierten bis sechsten Klasse setzen sich dabei kreativ mit den zentralen, aktuellen Zukunftsherausforderungen auseinander. Fragen rund um nachhaltige Energieversorgung oder digitale Steuerungstechnologien nehmen dabei als Teil der zukunftsgerichteten Stadtentwicklung eine zentrale Rolle ein. Der handlungsorientierte Ansatz fördert die Auseinandersetzung mit komplexen Problemstellungen, vernetztes Denken und zielgerichtete Kooperation.


Posten 5 ‒ Künstliche Intelligenz, Kunst und Ethik
Was müssen wir noch lernen, wenn es KI gibt?

Künstliche Intelligenz ist seit geraumer Zeit ein Thema in Forschung und Entwicklung. Die Veröffentlichung von ChatGPT verdeutlichte plötzlich, dass Computer Fähigkeiten zeigen, die bisher eindeutig Menschen vorbehalten schienen. Künstliche Intelligenz «versteht» Fragen, beantwortet sie, schreibt in kürzester Zeit Texte, die perfekt auf Ziele und Zielgruppen zugschnitten sind. Künstliche Intelligenz erstellt Bilder und Videos, übersetzt, programmiert, löst komplexe juristische Probleme, steuert ganze Fabriken.

Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz stellt Schule und Bildung vor eine fundamentale Herausforderung und wirft unweigerlich die Frage auf: «Was müssen wir eigentlich noch lernen, wenn die Künstliche Intelligenz alle unsere Fragen in kürzester Zeit beantworten kann?»

Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, muss eine Vielzahl von Anwendungen Künstlicher Intelligenz beherrscht werden. Dabei sind nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern Menschen jeden Alters gefordert. Zugleich werden philosophische Fragen immer wichtiger:

Welche Aufgaben sollen weiterhin von Menschen wahrgenommen werden, welche überlassen wir Künstlicher Intelligenz?

Kann Künstliche Intelligenz auch Kunst und Kultur schaffen? Was macht «menschliches» Kunstschaffen besonders?

Wie gestalten wir Beziehungen, wie gestalten wir Arbeitsprozesse, wie gestalten wir unsere Demokratie, wenn Künstliche Intelligenz immer mehr unseren Alltag bestimmt?

Wie muss sich Schule auf diese Entwicklungen einstellen und sie aktiv gestalten?

Oder noch grundsätzlicher: Was macht uns Menschen eigentlich aus? Welche Fähigkeiten machen uns zu Menschen?

Die PHTG setzt sich vertieft mit diesen Fragen und ihrer Bedeutung für Studium und Schulfeld auseinander und sensibilisiert angehende und bereits tätige Lehrpersonen für zukunftsrelevante Themen.


Posten 6 ‒ Lernen und Bewegung
Bewegung fördert die kognitive, emotionale und soziale Entwicklung

Körperliche Bewegung ist für das Lernen und eine gesunde Entwicklung unerlässlich. Dies gilt lebenslang, besonders aber in den ersten Lebensjahren. Bewegen, Spielen und Lernen gehen Hand in Hand. Regelmässige Bewegung erhöht die Gehirnplastizität - die Fähigkeit, immer wieder Neues zu lernen.

Motorische Fähigkeiten sind entscheidend für Sprache und räumliches Denken. Bewegung unterstützt das Wachstum neuer Nervenzellen, fördert die kognitive Entwicklung allgemein, verbessert Konzentration, Gedächtnis und Problemlösungsfähigkeit und steigert die Lernbereitschaft. Dazu gehört auch vielfältiges Spielen mit unterschiedlichem Material, wie beispielsweise Sand, Knete oder Bauklötzen. Wagnisse – Lernen, mit Risiken umzugehen

Wagnisse sind wichtig, damit Kinder den Umgang mit Risiken lernen und diese angemessen einschätzen können. Studien zeigen, dass riskantes Spiel alle Entwicklungsbereiche positiv beeinflusst, darunter Grob- und Feinmotorik, Kreativität und Körperwahrnehmung. Wenn Risiken für Kleinkinder und Kinder aktiv minimiert werden, können sie ihre Fähigkeit zur Risikoabschätzung und Problemlösung nicht entwickeln.

Bewegung und Sport bieten die Chance, kalkulierte Risiken einzugehen und spannungsreiche Momente zu erleben. Dies gilt besonders, wenn der feste Stand auf dem Boden, die gewohnte Position im Raum aufgegeben werden und sich erhöhte Anforderungen an das Gleichgewicht und die Steuerungsfähigkeit stellen. Ob beim Schwimmen, Klettern oder Balancieren - hier können Kinder und Jugendliche ihre Fähigkeiten testen und weiterentwickeln.

Studien zu erlebnispädagogischen Elementen im Sportunterricht zeigen positive Auswirkungen in den Bereichen Kooperation, Kommunikation, Vertrauen sowie die Verbesserung von Gruppenprozessen und Teamentwicklung.



Für interessierte Eltern und Lehrpersonen empfehlen wir folgende weiterführende Literatur:

  • Heimberg, D. (2017). Wenn Bewegung Wissen schafft. Handlungsplanung im Unterricht unterstützen. Hölstein: LCH Lehrmittel 4bis8.

  • Zimmer, R. (2020). Handbuch Bewegungserziehung. Grundlagen für Ausbildung und pädagogische Praxis. Freiburg im Breisgau: Herder.


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