Beobachtungen des Bildungssystems
- Titel
- Beobachtungen des Bildungssystems: Trends und Positionen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung
- Projektleitung
- Projektbeschreibung
Das bildungssoziologische Projekt identifiziert gegenwärtige Entwicklungstrends des Bildungssystems und erfasst ihre institutionellen Auswirkungen. Untersucht wird, welche Positionen die Lehrerinnen- und Lehrerbildung im Hinblick auf gesellschaftliche, bildungspolitische und kulturelle Entwicklungstrends einnimmt und im Hinblick auf künftige Entwicklungen einnehmen könnte.
Ein erster Fokus liegt auf der Einführung von internationalen und nationalen Bildungsmonitorings, die mit hohen Steuerungsansprüchen verbunden ist, da das Konzept weit über die amtliche Bildungsstatistik hinausgeht. Vor allem durch Leistungsvergleichsstudien sollen die Wirkungen einzelner Strukturen und Prozesse ermittelt und verbessert werden. In der Schweiz wird dazu regelmässig die «Überprüfung des Erreichens der Grundkompetenzen» (ÜGK) durchgeführt.
Ein zweiter Trend des Bildungssystems liegt in der fortschreitenden Differenzierung schulischer und schulnaher Organisationsformen (Schulleitungen, administrative, pädagogische und beratende Funktionsstellen, neue Kooperationsformen). Die wichtigsten Folgen dieser Entwicklung kann mit dem Schlagwort «Managerialisierung der Schule» beschreiben werden. Welche Effekte sind von der Ebene eines Schulmanagements für die Berufsausübung und die Berufsauffassungen der Lehrprofession zu erwarten?
Ein dritter Fragebereich untersucht den Wandel der Öffentlichkeit, der öffentlichen Wahrnehmung von Schulfragen und der schulpolitischen Meinungsbildungen.
Ein vierter Aspekt der Systembeobachtung betrifft die Berufung auf «Wissenschaftlichkeit», die sowohl in der Bildungspolitik als auch in der Bildungsverwaltung sowie – unter dem Stichwort der «Professionalisierung» – in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung vorzufinden ist. In den Erziehungs- und Sozialwissenschaften ist umstritten, nach welchen Gesichtspunkten sich Bildungsinstitutionen wissenschaftlich gestalten lassen. Politik, Verwaltung und Profession müssen deshalb nach eigenen Gesichtspunkten auswählen. Die Frage ist, ob unter diesen Umständen ein einheitliches und zugleich wirkungsvolles Wissenschaftsverständnis zustande kommen und gelehrt werden kann.
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