Der Thurgauer Regierungsrat hat der PHTG für dieses Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Esther Brunner CHF 45'000 aus dem Lotteriefonds zugesprochen.
«Bella» steht für «Beliefs von Lehrstudierenden zum mathematischen Argumentieren» und befasst sich mit der inhaltlich fokussierten Professionsentwicklung von Mathematiklehrpersonen. Die Unterrichtsgestaltung von Lehrpersonen hängt nämlich auch mit ihren persönlichen Überzeugungen zum Fach und zum Unterrichtsinhalt zusammen. Mit dem neuen Lehrplan hat «mathematisches Argumentieren» an Bedeutung gewonnen. Alle Schülerinnen und Schüler sollen lernen, mathematisch argumentieren zu können. Gleichzeitig ist die Förderung dieser Kompetenz eine anspruchsvolle Aufgabe für die Lehrpersonen. Wer aber überzeugt ist, dass mathematisches Argumentieren wichtig für alle Lernenden ist, und weiss, wie man den Aufbau dieser Kompetenz fördern kann, wird dies im eigenen Unterricht auch eher realisieren.
Die binationale Studie der PHTG wird in Kooperation mit Junior-Prof. Leander Kempen von der TU Dortmund durchgeführt und untersucht in einem Quasi-Längsschnitt die fachbezogenen Überzeugungen und Kompetenzen zum mathematischen Argumentieren von Primarlehrpersonen zu Beginn und am Ende des Studiums. Der Vergleich der Ergebnisse soll Aufschluss darüber geben, inwiefern die unterschiedlichen Ausbildungsgänge von Primarstudierenden in der Schweiz und in Deutschland eine Rolle bei der Entwicklung von fachbezogenen Überzeugungen und Kompetenzen spielen – einer Frage, die insbesondere auch im Hinblick auf unsere grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bildungsbereich bedeutsam ist.
Das Forschungsprojekt baut auf umfangreichen Vorarbeiten der PHTG auf und läuft von Februar 2023 bis Ende Juli 2024. Damit verbunden ist auch eine Dissertation, die derzeit an der PHTG bei Esther Brunner in Zusammenarbeit mit einer universitären Hochschule im Fach Mathematikdidaktik entsteht.