Die Vernetzungstagung am PH-Standort Sentimatt bildete den Abschluss der SNF-Studie DiaMaNt. Diese prägnante Bezeichnung steht für «Dialoge und Mathematikunterricht und soziale Netzwerke». Der volle Titel des von der PH Luzern in Kooperation mit der PH Thurgau durchgeführten Projekts lautet: Lerngelegenheiten für Lehrstudierende im sozialen Netzwerk Praxisfeld aus allgemein- und mathematikdidaktischer Perspektive – DiaMaNt.
Annelies Kreis, zusammen mit Esther Brunner die Tagungsverantwortliche, zieht eine positive Bilanz: «Wir wollten mit der Tagung einen Diskursraum schaffen, in dem wir darüber im Gespräch sind, wie Lernen zukünftiger Lehrpersonen im Praktikum aus unterschiedlichen fachlichen, didaktischen und fachdidaktischen Perspektiven unterstützt werden kann.» Mit den vielfältigen vertiefenden Beiträgen von Kolleg:innen sei dies gelungen. «Dass wir dies basierend auf Forschungsergebnissen und wissenschaftlich gestützten Konzepten tun können, ist besonders erfreulich», ergänzte die Studiengangsleiterin Sekundarstufe I an der PH Luzern und formulierte diese für alle Beteiligten wichtige Folgerung: «Wir können damit zeigen, dass die Qualität der Lernbegleitung im Praktikum die Qualität von deren Ergebnissen beeinflusst.»
Auffallend waren das grosse Interesse und die entsprechende Präsenz der Mathematikdidaktik an der Tagung. Das dokumentiere auch, so Esther Brunner, wie gross das Interesse ist an der Verbindung zwischen berufspraktischer Ausbildung und Fachdidaktik. Fachdidaktiker:innen seien sehr engagiert, Beiträge zur gelingenden berufspraktischen Ausbildung zu leisten und ihre Expertise einzubringen. «Die Tagung liess dabei auch Raum für die Diskussion von unterschiedlichen Organisationsformen und konzeptionellen Möglichkeiten bezüglich berufspraktischer Ausbildung», zog die Leiterin des Fachbereichs Mathematik an der PH Thurgau ein weiteres positives Fazit der Tagung.
Expertise dank Praxisnetzwerken
Projektmitarbeiter Marco Galle von der PH Luzern ergänzte ebenfalls erfreut, dass zahlreiche Mentorierende vor Ort präsent waren und die Netzwerktagung zum eigenen Lernen nutzten. «Es gab auch viele Rückmeldungen, wonach die Teilnehmenden viele inspirierende Inhalte mitnehmen konnten und diese im Rahmen ihrer beruflichen Engagements umsetzen wollen.» Mit anderen Worten: Die Tagung war sehr handlungsorientiert und offensichtlich anschlussfähig.
Konkretes Beispiel hierfür war etwa die Diskussion der eingebrachten Erfahrung einer Teilnehmerin, wonach Studierende nicht die gleichen fachdidaktischen Aspekte als relevant für den Lernprozess einstufen wie die Praxislehrpersonen. Die Debatte endete mit einem konkreten Vorschlag: Fachdidaktische Aspekte sollen in den Vor- und Nachbesprechungen expliziter behandelt werden. Die systematische Auswahl von fachdidaktischen Aspekten müsse noch stärker thematisiert werden, was ein Rollenbewusstsein der Praxislehrpersonen als fachdidaktische Multiplikatoren bedinge.
Diesen Ball nahm Martina Krieg prägnant auf. Die Leiterin der Dienststelle Volksschulbildung (DVS) des Kantons Luzern nannte als essenzielle Voraussetzung für die Konzeption von Praktika, in der alle Verantwortung übernehmen, die vertiefte Reflexion der Praxis in den Praktika – anstelle von externaler Attribuierung von Ursachen. Dann, so ein Teilnehmer, tragen Praxisnetzwerke dazu bei, dass Expertise wachsen kann.
Bildergalerie (Fotos: Eveline Beerkircher)