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Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz ist seit geraumer Zeit ein Thema in Forschung und Entwicklung. Die Veröffentlichung von ChatGPT verdeutlichte plötzlich, dass Computer Fähigkeiten zeigen, die bisher eindeutig Menschen vorbehalten schienen. Künstliche Intelligenz «versteht» Fragen, beantwortet sie, schreibt in kürzester Zeit Texte, die perfekt auf Ziele und Zielgruppen zugeschnitten sind. Künstliche Intelligenz erstellt Bilder und Videos, übersetzt, programmiert, löst komplexe juristische Probleme, steuert ganze Fabriken. Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz stellt Schule und Bildung vor eine fundamentale Herausforderung und wirft unweigerlich die Frage auf:

«Was müssen wir eigentlich noch lernen, wenn die Künstliche Intelligenz alle unsere Fragen in kürzester Zeit beantworten kann?»

Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, muss eine Vielzahl von Anwendungen Künstlicher Intelligenz beherrscht werden. Dabei sind nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern Menschen jeden Alters gefordert.

Zugleich werden philosophische Fragen immer wichtiger:

  • Welche Aufgaben sollen weiterhin von Menschen wahrgenommen werden, welche überlassen wir Künstlicher Intelligenz?

  • Kann Künstliche Intelligenz auch Kunst und Kultur schaffen?

  • Was macht «menschliches» Kunst schaffen besonders?

  • Wie gestalten wir Beziehungen, wie gestalten wir Arbeitsprozesse, wie gestalten wir unsere Demokratie, wenn Künstliche Intelligenz immer mehr unseren Alltag bestimmt?

  • Wie muss sich Schule auf diese Entwicklungen einstellen und sie aktiv gestalten?

Oder noch grundsätzlicher:

  • Was macht uns Menschen eigentlich aus? Welche Fähigkeiten machen uns zu Menschen?

Die PHTG setzt sich vertieft mit diesen Fragen und ihrer Bedeutung für Studium und Schulfeld auseinander und sensibilisiert angehende und bereits tätige Lehrpersonen für zukunftsrelevante Themen.

Making und MakerSpace

Making ist eine Unterrichtsmethode, die dieses Lernen im Tun in den Vordergrund stellt. Es verbindet handwerkliche Fertigkeiten mit theoretischem Wissen und schafft die Verbindung zwischen schulischem Lernen und realen Herausforderungen in Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft.

Ein MakerSpace ist ein Lernraum, in dem mit einer Vielzahl von Materialien gearbeitet wird: Holz, Metall, Pappe oder textile Materialien. Neben konventionellen Werkzeugen stehen auch digitale Werkzeuge zur Verfügung: Programmierbare Stickmaschinen, CNC-Fräsen, Lasercutter etc. In einem MakerSpace lernen Schülerinnen und Schüler, Probleme innovativ und nachhaltig zu lösen. Sie dürfen Fehler machen und lernen daraus. Sie üben Zusammenarbeit ebenso wie Ausdauer oder Sorgfalt und erwerben so Kompetenzen, die in vielen Berufsfeldern wichtig sind.

Mehr zum Making an der PHTG


Die Natur als Lernumgebung

In einer digital geprägten Gesellschaft hat das Lernen in der Natur nach wie vor einen hohen Stellenwert. Lernen in der Natur wirkt sich positiv auf Kinder und Jugendliche aus, denn sie sind konzentrierter und motivierter.
 

Lernen durch Tun

In der Natur bietet sich an, da viele Informationen erst durch Handgriffe sichtbar und erlebbar werden. Draussen lernen fördert Kommunikation, Kollaboration, Kreativität, kritisches Denken sowie Resilienz. Diese Kompetenzen sind notwendig, um zukünftige, noch unbekannte Probleme zu lösen. Gerade in einer stark digital geprägten Gesellschaft sind solche unmittelbaren Lernerfahrungen für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler von zentraler Bedeutung.

Forschung

Forschung an der Pädagogischen Hochschule Thurgau hat zum Ziel, Studierenden, Lehrpersonen, Schulleitungen und Bildungspartnern gesicherte Erkenntnisse zu liefern, die wesentlich für das Schulfeld und die Pädagogik der Frühen Kindheit sind. Neue Methoden werden entwickelt, bestehende hinterfragt und aktuelle optimiert. Innovative Ansätze und fortschrittliche Technologien machen Bildung zukunftsfähig. Hierbei stehen folgende Schwerpunkte im Fokus:


Digitalität

Die Digitalisierung durchdringt alle Bereiche der Forschung an der PHTG. Verschiedene Projekte entwickeln digitale Kompetenzen und integrieren diese systematisch in Lehr- und Lernprozesse.

Nachhaltigkeit

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist heute zentral. Schülerinnen und Schüler werden ermutigt, fächerübergreifend ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Lösungen für verschiedene Herausforderungen zu entwickeln.


Demokratiebildung

Die PHTG setzt sich für die Förderung demokratischer Werte und Prozesse ein. Forschungsprojekte untersuchen, wie demokratisches Bewusstsein und Partizipation durch Bildungsprozesse gestärkt werden können.

Frühe Kindheit

Die Forschung zur frühkindlichen Bildung untersucht die Entwicklung und Bildung in den ersten Lebensjahren. Ziel ist es, Bildungsangebote zu schaffen, die die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung von Kleinkindern optimal fördern.


Forschungsmethoden

Die PHTG nutzt eine Vielzahl von Forschungsmethoden, darunter qualitative und quantitative Ansätze. Qualitative Forschung ermöglicht ein tiefes Verständnis von Lernprozessen und Bildungspraktiken, indem sie individuelle Erfahrungen und Perspektiven untersucht. Quantitative Methoden ergänzen dies, um generalisierbare Erkenntnisse zu gewinnen.

Lehrpersonen-Professionsforschung

Es wird untersucht, wie Lehrpersonen ihre Kompetenzen entwickeln und welche Unterstützung sie benötigen, um den Herausforderungen des Lernens für morgen gerecht zu werden.

Lehr-Lernforschung

Innovative Lehrmethoden und Lernstrategien werden erforscht, um effektive Lernprozesse zu gestalten. Dies umfasst auch die Untersuchung neuer Technologien wie Augmented und Virtual Reality.

Mehr zur Forschung an der PHTG

Lernen für morgen

Zu lebenslangem Lernen gehört, dass wir immer wieder neue Herausforderungen meistern müssen. Dabei geht es oft darum, zu handeln, mit Fachleuten zu diskutieren, auszuprobieren, umzusetzen, zu experimentieren, Fehler zu machen, sich in einzelne Teilthemen zu vertiefen, zu überprüfen und zu korrigieren. Dieses Handeln führt zu vertiefter Verarbeitung des Gelernten und ermöglicht den Transfer auf neue Situationen. Die PHTG verfolgt systematisch Ansätze, die Lernen im Tun auch bei Schülerinnen und Schülern fördert.

Digitale Lernwelten der Zukunft

Die Pädagogische Hochschule Thurgau entwickelt auf der Basis aktueller Forschung praxisorientierte Angebote, die das digitale Lernen unterstützen und bereichern.

Digitale Lernumgebungen

Ein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung digitaler Lernumgebungen, die interaktive und personalisierte Lernmöglichkeiten bieten und auf individuelle Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingehen. Ein Beispiel hierfür ist die App OrChemSTAR, die mittels Künstlicher Intelligenz individualisiertes Lernen im Chemieunterricht ermöglicht.

Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR)

Die PHTG entwickelt Anwendungen, um das Lernen mit AR und VR wirksam zu unterstützen. Diese Technologien ermöglichen es den Lernenden, komplexe Konzepte visuell und interaktiv zu erleben, was das Verständnis von Wissen verbessert. Beispielsweise können Schülerinnen und Schüler in virtuellen Labors experimentieren.
 

Nachhaltige Bildung (BNE)

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Integration von Nachhaltigkeit in die Bildung. Projekte wie «Making in der Schule» fördern kreatives und nachhaltiges Denken, indem sie Schülerinnen und Schüler dazu anregen, eigene Projekte zu entwickeln und dabei umweltfreundliche Materialien und Methoden zu verwenden.

21st Century Skills und DiKoLAN

Die PHTG legt grossen Wert auf die Vermittlung der 21st Century Skills, also von Fähigkeiten für das 21. Jahrhundert: Förderung von Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritischem Denken werden integriert in ihre digitalen Lernangebote. Der Orientierungsrahmen DiKoLAN dient dabei als Leitfaden für die Implementierung digitaler Kompetenzen in der Lehrpersonenbildung, um sicherzustellen, dass Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die digitale Zukunft vorbereitet werden können.