Zürcher Lernverlaufserhebung (LEAPS)

Die Züricher Lernverlaufserhebung (Zurich Learning Progress Study – LEAPS) ist eine Längsschnittstudie im Auftrag der Bildungsdirektion Zürich, welche die Kompetenzentwicklung von Schüler:innen während der gesamten obligatorische Schulzeit untersucht. Neben den fachlichen Kompetenzen in Deutsch und Mathematik werden dabei auch sozial-emotionale Kompetenzen erfasst. Die Konzeptionalisierung und Erfassung der sozial-emotionalen Kompetenzen, zunächst bis zur zweiten Klasse wird von der Arbeitsgruppe Bildung und Entwicklung in der frühen Kindheit der PHTG umgesetzt.

In Anlehnung an die Konzeption der sozial-emotionalen Kompetenzen nach OECD-SSES (2021) erfassen wir sozial-emotionale Kompetenzen in drei übergeordneten Domänen: Interpersonale Kompetenzen (Soziabilität, Durchsetzungsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit), Intrapersonale Kompetenzen (Selbstkontrolle, Durchhaltevermögen, Emotionsregulation) und Intellektuelle Kompetenzen (Kreativität). Dabei erfassen wir explizit nicht die Verhaltenstendenzen eines Kindes, also das Verhalten, dass ein Kind üblicherweise zeigt, sondern dessen Kompetenzen, also das Verhalten, das ein Kind in der Lage ist zu zeigen, wenn es die Situation erfordert (Soto et al., 2021). Zu diesem Zweck haben wir herausfordernde Verhaltenssituationen entwickelt, in welchen die Kinder ihre Kompetenzen unter Beweis stellen können. In Kleingruppen von bis zu 6 Kindern beschreiben die Kinder zum Beispiel vor der Gruppe ein Bild, lösen gemeinsam mit den anderen Kindern ein Puzzle oder bauen etwas aus Legos. Die Performanz der Kinder in den Verhaltenssituationen wird anhand eines neu entwickelten Manuals von geschulten Beobachterinnen beurteilt.

Zudem lösen die Kinder Aufgaben am Tablet, mit welchen wir interpersonale Konfliktlösestrategien, Emotionsverständnis und Kreativität erfassen. Dazu beurteilen die Kinder verschiedene Konfliktlösestrategien im Kontext von Fallvignetten, geben an, welche Emotion ein Kind auf einer Zeichnung zeigt und malen Bilder am Tablet.

Im Jahr 2022/2023 wurden die Erhebungsmethoden in einer Stichprobe von 146 Kindern pilotiert und validiert. Ab 2024 werden diese dann in einer Stichprobe von 2000 Kindern im Längsschnitt eingesetzt.