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«Vor zwei Jahren habe ich im Rahmen der berufsintegrierten Studienvariante (BiSva) zusammen mit einem Kommilitonen eine 3./4. Klasse in Kradolf übernehmen dürfen. Seit diesem Sommer bin ich vollständig ausgebildete Lehrperson und blicke mit grosser Dankbarkeit auf diesen besonderen Weg zurück.

Die BiSva wurde ins Leben gerufen, um dem Lehrermangel zu begegnen. Ich hatte die grosse Ehre Teil der ersten Kohorte dieses Pilotprojekts zu sein. Rückblickend kann ich sagen: Für mich war es die beste Entscheidung. Denn die BiSva ermöglichte mir einen fliessenden, begleiteten Einstieg ins Berufsleben. Ich war nie allein auf diesem Weg, sondern durfte die Verantwortung für die Klasse teilen, hatte stets zwei erfahrene Mentoren an meiner Seite und konnte Studieninhalte direkt in der Praxis umsetzen, ausprobieren und reflektieren. Dieses Zusammenspiel von Theorie und Praxis war für mich unglaublich bereichernd und hat mir Sicherheit und Freude im Arbeitsleben geschenkt.

Natürlich gab es auch Momente des Zweifelns und der Unsicherheit. Aber durch die enge Zusammenarbeit im Team, durch den Austausch mit Kolleginnen, Kollegen und Mitstudierenden und durch die vielen kleinen Erlebnisse mit den Kindern wurde mir immer wieder bewusst, warum ich diesen Beruf ergriffen habe. Denn nichts motiviert so sehr wie ein herzliches Lächeln, ein ehrliches «Grüezi Herr Aerne» auf dem Pausenplatz oder die Freude eines Kindes, wenn es einen eigenen Lernfortschritt stolz zeigen kann.

Heute, als ausgebildete Lehrperson, bin ich überzeugt: Die BiSva hat mich optimal auf meinen Berufsstart vorbereitet. Ich habe alles schon einmal erlebt, ausprobiert und durchdacht, bevor ich endgültig in die volle Verantwortung treten durfte. Für mich ist die BiSva deshalb nicht nur ein gelungenes Projekt, sondern eine Ausbildungsform, die Zukunft hat.

Lehrer zu sein bedeutet für mich, Kindern neue Türen zu öffnen, sie zu ermutigen ihr Potenzial zu entfalten und sie ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten. Es ist ein Beruf, der fordert, aber auch zutiefst erfüllt und für mich ist es der schönste Beruf der Welt.»