Nach musikalischer Eröffnung durch den Studierenden-Chor, begrüsste Sabina Larcher, Rektorin der PH Thurgau, die Diplomandinnen und Diplomanden sowie zahlreiche Gäste, darunter Regierungsrätin und Vorsteherin des Departments für Erziehung und Kultur Denise Neuweiler und PHTG Hochschulratspräsident Sebastian Wörwag. Larcher beglückwünschte die baldigen Lehrpersonen der Studiengänge Primarstufe und Kindergarten-Unterstufe und bedankte sich bei Benita Affolter, Studiengangsleiterin Primarstufe, und dem gesamten Team des Prorektorats Ausbildung sowie den Dozierenden für die Konzeption und Umsetzung der Berufsintegrierten Studienvariante (BiSVa), welche nun erstmalig BiSVa-Studierende in den Berufsalltag entliess.
Regierungsrätin Denise Neuweiler überbrachte die Grussworte des Regierungsrates und gratulierte den künftigen Lehrpersonen zu diesem wichtigen Meilenstein, der ein ideales Fundament für ihre Berufsbiografie sei. Neuweiler betonte, wie sehr sie sich freue, dass sich die Absolventinnen und Absolventen nun im Schuldienst einsetzen werden. Sie verwies darauf, dass Lehrpersonen mehr als nur Lehrstoff-Vermittelnde sind, sondern vor allem auch Beziehungen gestalten, Kinder begleiten, trösten und fördern. «Das System lässt Freiraum, füllen Sie ihn!», forderte sie die Absolventinnen und Absolventen auf und wünschte ihnen zugleich einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben.
Thomas Minder erteilt Absolventinnen und Absolventen Startfreigabe
Thomas Minder, Präsident des Verbandes der Schweizer Schulleiterinnen und Schulleiter, nutzte für seine Diplomrede die Metapher einer Flug-Ausbildung für den Studienabschluss. Analog zur Ausbildung als Pilotin oder Pilot, werde auch an der PH in der Praxis geübt, auch mal mit Turbulenzen, aber dabei stets mit aktuellen und innovativen Konzepten, wie beispielsweise der Berufsintegrierten Studienvariante, die eine starke Verknüpfung von Lehre und Praxis in den Mittelpunkt stelle. Während es in früheren Zeiten, so Minder, den Sprung ins kalte Wasser gab, sei dies heute ganz anders. So habe man den ersten Flug bereits an der PH absolviert, vielleicht einfach noch nicht mit voller Flughöhe. Laut Minder brauche es aber nicht nur gute Rahmenbedingungen, sondern vor allem auch Menschen mit Haltung und Herz. So gab er den künftigen Lehrpersonen vier Wünsche und Hinweise mit auf den Weg ins Berufsleben: «Bleiben Sie lernend! Seien Sie beziehungsstark! Agieren Sie fachlich! Und erlauben Sie sich Humor und Gelassenheit!». Diese Aussagen verband er mit einem grossen Dank an die Absolventinnen und Absolventen, für ihren Entscheid als Lehrerin oder Lehrer tätig zu werden.
BiSVa-Pilotphase erfolgreich beendet
Nach der studentischen Rede von Julia Schmalz und Cedric Henry, blickte Benita Affolter, Studiengangsleiterin Primarstufe und Projektleiterin BiSVa, auf die Pilotphase der Berufsintegrierten Studienvariante zurück. Nach dem Entscheid 2022 die Studienvariante an der PH Thurgau einzuführen, sei es vor allem die hohe Akzeptanz der Studierenden gewesen, die das Projektteam positiv überraschte. Ein Drittel der Studierenden entschied sich für die neue Studienvariante, welche bedeutete, dass man während des dritten Studienjahres mit einer Studienpartnerin oder einem Studienpartner und als Tandem die Verantwortung für eine Klasse übernahm und parallel an der PHTG studierte. In den letzten zwei Jahren konnten so 17 Stellen als Klassenlehrpersonen von je zwei Personen übernommen und 240 Kinder unterrichtet werden. Affolter dankte allen Beteiligten, insbesondere auch den Thurgauer Schulleitungen, die das Konzept unterstützt und allen BiSVa-Studierenden Stellen als Klassenlehrpersonen angeboten haben. Man werde nun die gesammelten Erfahrungen aller Beteiligten aufbereiten, um die beliebte Studienvariante weiterhin zu optimieren.
132 Diplome und ausgezeichnete Bachelorarbeiten
132 Lehrerinnen und Lehrer erhielten an diesem Abend ihre Bachelor-Urkunde und ihre Lehrbefähigung. Studiengangsleiterin Karin Fasseing Heim überreichte 22 Diplome im Studiengang Kindergarten-Unterstufe, Benita Affolter 110 Diplome im Studiengang Primarstufe.
Über eine Auszeichnung des Fördervereins für die besten Bachelorarbeiten, übergeben von dessen Präsident Felix Meier, freute sich KGU-Absolventin Gisela Seiler, die ihre Arbeit zum Thema «Die berufspraktische Ausbildung vom Kindergärtnerinnenseminar zur Pädagogischen Hochschule. Veränderungen der Praxisausbildung durch die Tertiarisierung der Kindergärtnerinnenausbildung» verfasste. Die zweite Auszeichnung ging an Maja Werner aus dem Studiengang Primarstufe. Sie schrieb ihre Arbeit über «Inklusion im Lehrerzimmer? Lehrpersonen mit ADHS».
Nach einem musikalischen Abschluss, gestaltet von Dozentin Olivia Fündeling und Dozent Stefan Leiprecht, wurde bei einem Apéro auf die neuen Lehrpersonen angestossen.